Dienstag, 24. Juli 2012

Olà, Favela, Churrascaria, China - Curitiba



Die Fahrt mit dem Nachtbus nach Curitiba war klimamässig das Gegenteil von der Fahrt nach Rolandia. Diesmal wusste der Fahrer durch tropische Temperatur die Stimmung anzuheizen. Zum Glück waren wir diesmal vorbereitet und hatten fünf Kleiderschichten an und die Schlafsäcke griffbereit. In Curitiba hiess uns die Familie Bléiker herzlich willkommen...


Zum ersten Mal nach zwei Wochen bekamen wir wieder selbstgebackenes Brot serviert, das diesen Namen auch verdiente. Am Nachmittag zeigten uns Bleikers ihre Kinder- und Jugendarbeit in einer Favela. Danach führten sie uns durch die Favela. Dieser Rundgang war sehr bewegend und hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch wenn man schon viele Bilder von solchen Armenvierteln gesehen hat, ist es nochmals etwas ganz anderes, wenn man die Not dieser Leute vor Ort sieht.

Unfertige Wellblechhütten, herumstreunende Hunde und Leute, die den ganzen Tag herumsitzen und überhaupt keine Perspektiven haben – dies alles liess uns darüber nachdenken, weshalb es uns in der Schweiz so gut geht und diesen Menschen so schlecht. Der Gegensatz wurde umso deutlicher, als uns am Abend ein weiteres Mal in einer Churrascaria Fleisch à discrétion inklusive Riesenbuffet serviert wurde.

Am Montag starteten wir den letzten Trainerkurs. Aus dem Nichts organisierten uns die Brasilianer improvisierte Banden aus Holztischen für zwei Spielfelder. Da einige der angemeldeten Teilnehmer bereits einen Trainerkurs bei Floorball4All absolviert haben, führen wir hier einen Anfänger- und einen Fortgeschrittenenkurs durch. Es ist sehr motivierend zu hören, dass einige Unihockeyarbeiten in der Region am Floorieren sind.


Das Training und die Theorielektionen sind sehr intensiv. Wir sind von morgens bis abends in der Halle. Wir trainieren vier Stunden, essen zu Mittag (selbstverständlich à discrétion), trainieren nochmals vier Stunden, essen Znacht und haben danach noch eine Theorielektion. 


Obwohl wir nach diesen anstrengenden Tagen jeweils sehr müde nach Hause kommen, reicht es noch für einen Jass oder ein Chinesisches Kartenspiel, welches die Chinesen wohl dem Tichu abgeschaut haben.


Die Stimmung im Team ist nach wie vor super und wir freuen uns alle auf die letzten Tage (und Mahlzeiten) in Brasilien.





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